Kommunalpolitischer Weinbergrundgang der FWV Metzingen

Guter Rundblick auf die Kernstadt Metzingen sowie beide Teilorte Neuhausen und Glems

Die Freie Wählervereinigung Metzingen hatte zu einem kommunalpolitischen Rundgang auf dem Neuhäuser Weinberg eingeladen, der an einem seiner höchsten Punkte einen guten Rundblick auf die Kernstadt und beide Teilorte ermöglicht.

Begleitet wurden die Interessenten von den Weingärtnern Robert Bahnmüller und Gerhard Fritz, die berichteten, dass die ca. 30 Hektar Rebfläche in Metzingen von etwa 120 Familien bewirtschaftet werden. Das klingt nach Hobby-Weinbau, ist aber für den Landschaftsschutz außerordentlich wichtig. Wie die Wengerter ausführten, ermöglicht die kleinflächige Bewirtschaftung individuelle Beauftragungen: so wird z.B. die Sorte Traminer benötigt, um dem beliebten Mesecco den letzten Schliff zu geben. Eine wichtige Rolle spielt die Weingärtnergenossenschaft, die die Arbeit, die Weinherstellung und –vermarktung ganz wesentlich unterstützt. Gemeinsame Maßnahmen führten zu höherer Qualität des Weins und der Schutz der Umwelt erfolgt durch eine sachgerechte Auswahl von Pflanzenschutzmitteln und geringstmögliche Ausbringung. Auf einer Bioparzelle werden gegen Pilzkrankheiten resistente Sorten gepflanzt, und erstmalig wird ein Biowein angeboten werden. Biologische Methoden gegen Schädlinge werden in der übrigen Anlage eingesetzt. Die Wege im Weinbau gehören der Stadt, zu deren Unterhalt wurde die Forderung nach höherer Finanzierung laut.

Blick auf möglichen Wohnraum in Metzingen und Gewerbeflächen – Grenzen des Wachstums erreicht?

Der geplante kommunalpolitische Ausblick musste leider am Fuße des Weinbergs fortgesetzt werden; dorthin flüchteten die Spaziergänger vor einem beginnenden Gewitter. Hier wurden dann Möglichkeiten für den Bau von Wohnungen erörtert. Einige freie Plätze gibt es noch im Gebiet Amtäcker-Brühl, auch ermöglicht durch die lärmschützende Einhausung des Schützenhauses. Der fehlende sogenannte bezahlbare Wohnraum wird dort aber kaum entstehen. Und die Kosten für Neubauten – auch unterhalb eines Luxus-Standards – sind inzwischen so hoch, dass die Mieten den Forderungen gar nicht angepasst werden können. Einig waren sich die Freien Wähler und ihre Gäste, dass hauptsächlich kleine Grundstücke vorhanden sind und weitere Erschließungen nicht geduldet werden sollen. Ähnlich sieht es für die An- oder Umsiedlung von Gewerbe aus: Letzte Flächen liegen in den Gebieten Im Wasser und auf Braike-Wangen. Kleinere Handwerksbetriebe haben Bedarf, der kaum zu befriedigen ist. Jegliche Entwicklung muss mit Bedacht vorangetrieben werden, damit auch nachfolgende Generationen ihrer Möglichkeiten nicht beraubt werden.

Trotz der für die Wengerter allerdings willkommenen Nässe von oben erlebten die Spaziergänger einen interessanten und zum Nachdenken anregenden Spätnachmittag.